CD Kritik Progressive Newsletter Nr.74 (02/2012)

Mark Bradford - High road
(67:09, Privatpressung, 2010)

Mark Bradford stammt aus Detroit und ist schon seit geraumer Zeit in der christlichen Szene verwurzelt. Schon in den 80ern mit Bands unterwegs, veröffentlichte er Soloalben als Singer / Songwriter. Mit "High Road" liegt nun sein erstes Album vor, das er mit dem Etikett Progressiv-Rock versieht. Für meinen Geschmack trifft dies nur auf einen Teil der Stücke zu, insgesamt wird eher ein Mix aus Melodic Rock Richtung Asia mit ein paar Abstechern in den Bereich Neo- oder Symphonic Prog geboten. Es handelt sich offenbar nicht um ein komplett neues Album, sondern um eine Zusammenstellung alter (d.h. 1979 aufwärts) und neuer Songs, die zum Teil schon auf anderen Alben vertreten sind. Alles in allem sollen diese die progressive Seite des Künstlers zeigen. Manche der insgesamt neun Titel mit Spielzeiten zwischen 3 und 11 Minuten sind eindeutig im Melodic Rock Bereich einzuordnen. Einige Songs gefallen mir richtig gut, sie sind fein arrangiert, die Stimme ist angenehm und es gibt einige Hooklines, die sich festsetzen. Das ist zwar nicht übermäßig komplex, aber es kann gefallen. Bei anderen Tracks wird es allerdings recht mainstreamig, und gelegentlich werden die Gesangslinien für meinen Geschmack zu häufig wiederholt (Beispiel: das 8-minütige "Sin no more"), auch sind nicht alle Keyboardsounds perfekt gelungen. Bradford singt, spielt Keyboards, Bass und programmierte Drums. Aber er hat auch viele Gastmusiker engagiert, unter anderem Drummer, Gitarristen und Bassisten. Es wird auch mal erfrischend gerockt, und ein Titel wird sofort wieder erkannt, nämlich das 3-minütige "Hallelujah" - bekannt von Wakemans legendärem Solo zu "Yessongs" Zeiten, im Original natürlich von Händel. Trotz ein paar kleinerer Durchhänger ein nettes Melodic Rock Album mit leichten progressiven Tendenzen. Mehr Infos gibt es unter www.mark-bradford.com

Jürgen Meurer



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