CD Kritik Progressive Newsletter Nr.74 (02/2012)
Nicklas Barker - El último fin de semana
(35:36, Azafrán, 2011)
So richtig überraschend ist es nicht, dass sich Anekdoten Gitarrist / Sänger Nicklas Barker an einen Soundtrack wagte. Bereits mit der Formation Morte Macabre huldigte er 1998 vor allen den italienischen Horror Soundtracks der Vergangenheit. Auch die Musik zum Film des Spaniers Norberto Ramos Del Val ist konsequenterweise im Horrorgenre angesiedelt. So bekommt man hier jede Menge wohlig schaurig-grausige Mellotronkaskaden geboten, die nicht nur einmal an die legendären Soundtracks von Goblin erinnern, die in den 70ern mit Regisseur Dario Argento (u.a. "Profondo Rosso", "Suspiria", "Zombie") eine kongeniale Gemeinschaft eingingen. Zwar sind die rund 35 Minuten mit immerhin 17 Stücken vollgepackt, doch fließen die einzelnen Themen fast allesamt wunderbar ineinander über. Längere Stücke, wie das 5½-minütige "Celestial ghost", aber auch kürzere Soundtrack Fragmente wurden harmonisch ineinander verwoben. Als Gitarrist tritt Nicklas Barker übrigens überhaupt nicht in Erscheinung, sondern er bedient neben der erschlagenden Dosis Mellotron und etwas Synthesizer, auch noch Bass, Gong und Theremin. Unterstützung erfährt er dabei von seinem Bandkollegen Peter Nordins am äußerst sparsam eingesetzten Schlagzeug, sowie etwas Cello und Violine. "El último fin de semana" funktioniert auch ohne die bildtechnische Begleitung. Wer also ein Faible für die Horrorklassiker von Goblin und massiven Mellotroneinsatz hat, liegt bei diesem Album 100% richtig. Gruselig gänsehauterzeugend schön. Mehr Informationen zum Film übrigens auf der Website www.elultimofindesemana.com
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2012