CD Kritik Progressive Newsletter Nr.74 (02/2012)

Alan Reed - Dancing with ghosts
(26:24, Red Dwarf, 2011)

Die überraschende Trennung bzw. der Rausschmiss von Alan Reed bei Pallas (je nachdem, wen man von den beiden Parteien befragt) kam für Außenstehende etwas überraschend. Die schottischen Neo Progger haben mittlerweile mit Paul Mackie einen veritablen Frontmann gefunden und mit "XXV" letztes Jahr ein sehr gutes Comeback hingelegt. Da wirkt "Dancing with ghosts", ein Minialbum als erstes Lebenszeichen von Alan Reed, doch etwas unspektakulär. Denn der sympathische Schotte spielt hier ausschließlich akustische Versionen, die zum Teil von seiner ex-Band stammen, aber auch als Vorschau auf sein kommendes Werk dienen. Doch große Überraschung: vor allem die beiden Pallas Titel "Sanctuary" und "Who's to blame" erstrahlen ohne jeglichen sinfonischen Bombast in ganz neuem Licht, überzeugen in diesem abgestripptem, auf das Wesentliche konzentrierte Format. Das eigene Material hat durchaus Tiefgang, ist aber mehr im geradlinigen Singer / Songwriter Format angesiedelt. Es bleibt jedoch die Hoffnung, dass es komplett auskomponiert, doch mehr spielerische und klangliche Schönheit offenbart. Für das bereits angekündigte Solowerk "First in a field of one" steht noch kein offizieller Veröffentlichungstermin fest, eine gewisse Vorfreude wird mit dieser EP aber immerhin geschürt.

Kristian Selm



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