CD Kritik Progressive Newsletter Nr.73 (11/2011)

Redemption - This mortal coil
(71:54, InsideOut, 2011)

Redemption haben mit diesem Album ein düsteres Konzeptwerk herausgebracht, das von Sterblichkeit und Tod handelt. Titel wie "No tickets to the funeral", "Noonday devil", "Stronger than death" oder "Departure of the pale horse" sprechen eine deutliche Sprache, dies hat mit Sicherheit auch mit Komponist Nick von Dyks Kampf gegen seine Leukämie-Erkrankung zu tun. Insgesamt muss nach dem Hören der Scheibe feststellen: Redemption haben den Prog-Metal-Übervätern Dream Theater längstens den Rang abgelaufen und deren Erbe angetreten: Frickeleien sind sekundär, der Song steht im Vordergrund, unabhängig von der Länge (oder Kürze); Soli sind songdienlich und nicht im Übermaß vorhanden; die Gewichtung der Solo-Parts ist zwischen den Instrumenten ausgewogen (vielleicht ein wenig mehr Richtung Gitarre); Ray Alders Gesang ist sehr variabel und ausdrucksstark (und nicht so sehr der übel-übliche Old-School-Metal-Shouter-Stil); die Songs besitzen Melodien und Wiedererkennungswert - lauter Aspekte, die es etwa beim DT-Debüt "When dream and day unite" anno '89 so zu bewundern gab. Kein Wunder, dass die meisten Songs bei Redemption eben nicht ausufern, sondern sich im Bereich von 4 bis 6 Minuten bewegen. Weniger ist manchmal mehr. Auf dem Produzentensessel saß übrigens Neil Kernon (Kansas, Queensrÿche)! Für mich liegen Redemption damit mittlerweile klar an der Spitze des Genres und lassen DT hinter sich zurück!

Markus Schurr



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