CD Kritik Progressive Newsletter Nr.73 (11/2011)

Pirate - Left of mind
(31:10, Privatpressung, 2010)

"Left of mind", das EP Debüt der aus Sydney stammenden Underground Formation Pirate, sorgte bereits im Vorfeld für einige Aufmerksamkeit. Das Demo zum Album landetet unter anderen in den Händen von Adrian Belew (King Crimson) und Billy Rymer (Dilling Escape Plan), über deren Beurteilungen die Promoabteilung jedoch leider schweigt. Doch werden sie sicherlich positiv überrascht gewesen sein, denn den Jungs aus der australischen Metropole ist eine überaus erfrischende Melange aus progressiven Ansätzen, melodischen Pop Appeal, treibenden Soundscapes und hypnotischer Experimentierfreudigkeit gelungen. Der bereits seit 2007 existierende Vierer wartet mit überraschenden Saxophon Einschüben, brachialen Prog Riffs und jeder Menge Power zwischen Eingängigkeit und Avantgarde auf. Das wirkt bisweilen vertraut, hin und wieder verstörend anders, wie ein Ritt zwischen Alternative Rock und brachialem Progressive Rock auf Speed, der nicht so recht weiß, ob er nun auf fröhliche Melodien oder jazz-durchseuchten Freiform Stil setzen soll. Dass erinnert in kurzen Momenten mal an King Crimson oder explosiven, wuchtigen Alternative Rock Marke The Mars Volta. Nie jedoch wirklich vorhersehbar. Schade, dass es "Left of mind" nur auf knapp 31 Minuten bringt, damit bleibet aber natürlich jede Menge Raum für einen richtigen Longplayer und eine interessante Weiterentwicklung übrig, die dieses Quartett bereits auf dieser EP ankündigt.

Kristian Selm



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