CD Kritik Progressive Newsletter Nr.73 (11/2011)
Magenta - Chameleon
(50:07, Tigermoth Productions, 2011)
Trotz einer Albumpause von knapp drei Jahren hat sich nicht arg viel bei Magenta verändert. Der Kern der Band beseht immer noch aus Multi-Instrumentalist Rob Reed und Sängerin Christina Booth, die zusammen die Songs schreiben, während Chris Fry als weiteres Bandmitglied in die Gitarrensaiten greift. Waren auf den früheren Werken ebenfalls diverse Gäste mit von der Partie, beschränkt man sich dieses mal auf Schlagzeuger Kieran Bailey und Gitarrist Martin Rosser. Ansonsten bekommt man den wohlig-melodischen Neo / Retro Sound, der mit einigen Reminiszenzen an die 70er, sprich in homöopathischen Dosen an Mike Oldfield, Pink Floyd und Yes erinnert, ansonsten aber vor allem auf wohlklingende sinfonische Tonfolgen und sanften Prog Bombast setzt. Das ist schön gemacht, kompositorisch gut durchdacht, aber in gewisser Weise auch vorhersehbar. Gerade das letzte Studiowerk "Metamorphosis" hatte reichlich Pepp und epischen Esprit, ohne dass man "Chameleon" als Ausfall einordnen sollte. Es spricht eben auch für die Qualität von Magenta, dass ihre Alben ansprechendes, gleich bleibendes Niveau bieten, man eben genau das bekommt, was man von ihnen erwartet. Rob Reed beurteilte im Vorfeld das Songmaterial als eine Mischung aus modernen Einflüssen und typischem Retro Material. Die neuen Elemente finden sich jedoch ausschließlich in verfremdetem Gesang, einigen aktuelleren Sounds und häppchenweise härteren Gitarren wider, während das Gros ganz eindeutig der progressiven melodisch-sinfonischen Tradition geschuldet ist. "Chameleon" ist eben ein typisches Magenta Album.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2011