CD Kritik Progressive Newsletter Nr.73 (11/2011)

Lunatic Soul - Impressions
(71:50, KScope, 2011)

Nach dem "schwarzen" und "weißen" Album folgt mit "Impressions" konsequenterweise ein "graues" Album. Ganz der farblichen Vermischung folgend, liegt es irgendwo zwischen den ersten beiden Machwerken, ist dieser Solotrip von Riverside Frontmann Mariusz Duda wiederum recht weit davon entfernt, mit dem sinfonisch-atmosphärischen Prog Metal seiner Stammformation in Verbindung gebracht zu werden. Gesang gibt es meist nur in der lautmalerischen Variante, der Bass, das sonstige Stamminstrument des Polen, taucht ebenfalls nur sehr vereinzelt und wenig dominant auf, einzig die atmosphärische Komponente erinnert ganz entfernt an Riverside. Duda baut auf ruhige, schwebende Zwischentöne, vertraut vor allem auf weiche Keyboardtöne, akustische Gitarre und hörspielartige Stimmungen. "Impressions", dessen Songs einfach von "I" bis "VIII" durchnumeriert wurden, fesselt durch seinen cineastischen Charakter, einer Art Kopfmusik für einen Film in der eigenen Vorstellungskraft. Besonders die leisen Töne werden noch viel mehr ausgekostet, als man dies von den ersten beiden Alben gewohnt war. Lunatic Soul ist die ruhige, ausgeruhte Komponente, die in dieser Geballtheit bei Riverside keine Entfaltungsmöglichkeit bekommt. Vervollständigt wird dieser elektronisch-ambientartige Ausritt zudem durch zwei Remixes von den ersten beiden Alben.

Kristian Selm



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