CD Kritik Progressive Newsletter Nr.73 (11/2011)

Igayon - To go
(45:07, Mylodon Records, 2010)

Igayon bedeutet aus dem Hebräischen übersetzt Unsinn, kann aber auch als Insel des Sinns interpretiert werden. Mit "To go" hat das Quartett ein Konzeptalbum aufgenommen, dessen Texte zwar ausschließlich in Hebräisch verfasst wurden, aber netterweise im Booklet in der englischen Übersetzung abgedruckt wurden und den zweideutigen Bandnamen etwas näher erklären. Es geht inhaltlich nämlich u.a. um den Frieden in einer Region, die die Band selbst als ein "Leben im neurotischen Mittleren Osten" umschreibt, aber auch um philosophische Fragen des Mensch-Seins. Musikalisch baut der Vierer dabei grundsätzlich auf einfachere, weit ausladende Rock-Strukturen, verleiht den griffigen Songs aber durch geschickten, atmosphärischen Aufbau und jede Menge Emotionalität Tiefe und inhaltliche Bedeutung. Die leicht traurigen Melodien bleiben größtenteils bereits beim ersten Anhören hängen, man fühlt sich oftmals sofort zu Hause, da Stimmungen und Arrangements irgendwie sehr bekannt erscheinen. Das reicht von weichen, floydigen Stimmungen, euphorischen Gitarrensoli bis hin zu melancholischem Art Rock, der im Fahrwasser von Bands wie z.B. Porcupine Tree seinen eigenen Weg findet. Teils ist die Melodieführung auch sehr einfach gehalten, um die textliche Botschaft besser transportieren zu können. Letztendlich fehlt es noch an den letzten Details, um den finalen Funken der Begeisterung zünden zu können. Trotzdem ist "To go" ein gelungenes, bisweilen gutes bis überdurchschnittliches Debüt aus dem weit gefassten Art Rock Bereich.

Kristian Selm



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