CD Kritik Progressive Newsletter Nr.73 (11/2011)

Charles Brown - Storm rising
(49:07, Privatpressung, 2011)

Charles Brown stammt aus Denver Colorado und ist in der Colorado Art Rock Society aktiv. Er spielt bei der Denver-Lokalgröße Yarrow, die schon u.a. für Steppenwolf eröffnet haben. Sein aktuelles, selbstverlegtes Album ist bereits das sechste, via CD Baby erhältliche Solowerk. Brown nennt selbst so grundverschiedene Einflüsse wie Ritchie Blackmore, Alex Lifeson, George Benson oder Pat Metheny, was natürlich auf diesen Sturm neugierig macht. Das eröffnende Titelstück hebt als laues Lüftchen an, baut aber dann effektvoll Spannung auf, u.a. durch Powerdrumming und stark rhythmischen Einsatz von akustischen Gitarren. Die kehren gemeinsam mit leicht quietschigen Keyboards auch sogleich nach dem Abflauen wieder zurück. Positiv bleiben die vielen guten melodischen Einfälle im Gedächtnis, negativ schlagen wie bereits angedeutet einige Keyboardsounds ins Kontor, insbesondere bei "Avalanche Warning.. "Ocean of storms" - auch das naturgemäß etwas simple Artwork haut in diese thematische Kerbe - lässt sich knapp 13 effektvolle Minuten Zeit für Blitz und Theaterdonner. Die typische Barockweise "Hier folget ein Tantz" geht auf den Lautisten Hans Neusiedler (1508-1563) zurück und demonstriert, dass Master Brown auch klassische Zupftechnik und Ausdruck parat hat. Das Showpiece "Rain of fire" demonstriert gekonnt die Liebe zu Blackmore / Malmsteen, während die sanfte akustisch/elektrische Coda "Mist Rrsing" schließlich die versöhnliche Unwetter-Entwarnung ausgibt. Brown wird bei seinem Tun gut hörbar durch richtige Musiker unterstützt: Matt Bassano (key), Steve Espinosa (bss), Dave X (oder soll der Name doch auf einen Computer hinweisen? drms, perc).

Klaus Reckert



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