CD Kritik Progressive Newsletter Nr.73 (11/2011)
A Silent Noise - Airwalking
(58:50, Privatpressung, 2011)
Wer sich hinter dem Pseudonym A Silent Noise verbirgt, ist schnell geklärt, denn im Beipackzettel gibt man sich ausgesprochen auskunftsfreudig. Es ist das 1-Mann-Produkt des in Rom ansässigen italienischen Keyboarders Libero Volpe. Auf der Bühne wird er von einem Gitarristen und einem Bassisten unterstützt, während für die vorliegende Studioaufnahme andere Gastmusiker erwähnt wurden, nämlich zwei Gitarristen, eine Gastchanteuse und ein gewisser Thomas Fuchs, der für "acoustic & electronic drums" verantwortlich ist. Als Genre wird angegeben: Psychedelic / Electronica / New Wave. Wobei ich hier sehr wenig New Wave und sehr wenig Psychedelic heraushöre, Electronica trifft es wohl am ehesten. Auch die musikalischen Einflüsse werden aufgezählt: Tangerine Dream, Vangelis, Klaus Schulze, Jean Michel Jarre, Mike Oldfield, Alan Parsons Project, Schiller, Ultravox, Dead Can Dance, Joy Division. Ich kann dies nicht in allen Fällen wirklich beurteilen, von den mir geläufigen Namen höre ich hier nicht allzu viel heraus. Am ehesten etwas TD oder Vangelis, wohl kaum aber Oldfield oder Parsons. Im Inlet heißt es: "this album is dedicated to all the people who are looking for emotions, thoughts and a sense of inner peace in music. Close your eyes and let music carry you away, as I tried to do during the endless nights spent at the mixing desk". Diesem Anspruch wird das Album leider nicht durchgängig gerecht, zumindest zündet bei mir diesbezüglich nicht der Funke. Positiv zu erwähnen ist sicherlich, dass die ruhigen Pianopassagen ganz hervorragend sind und der Musiker damit seinem Ziel auch sehr nahe kommt, denn diese Parts sind durchaus sehr emotionell und ansprechend. Problematisch wird es aber für mich im Laufe des Albums, wenn immer wieder etwas Tempo aufgenommen wird und die recht steril klingende Rhythmusunterlegung ins Spiel kommt und eine immer wieder ähnliche Synthesizer-Soundgestaltung hinzu kommt. Hier fehlen mir Soundqualität und emotionale Tiefe. Insofern finde ich das Werk insgesamt nur in Teilen wirklich gelungen. Mehr Infos und Eindrücke erhält man hier: www.asilentnoise.net oder www.myspace.com/asilentnoise.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2011