CD Kritik Progressive Newsletter Nr.73 (11/2011)
Arch Matheos - Sympathetic resonance
(54:34, Metal Blade, 2011)
Es kam einer handfesten Überraschung gleich, als nach jahrzehntelanger Pause vom ex-Fates Warning Sänger John Arch 2003 die formidable EP "A twist of fate" erschien. Mit seinem aktuellen Album geht er noch einen Schritt weiter, denn auch wenn er sich wiederum mit seinem ex-Bandkollegen Jim Matheos zusammentat und "Sympathetic resonance" unter Arch / Matheos firmiert, so wurde das Album letztendlich größtenteils von der aktuellen Fates Warning Besetzung eingespielt. Doch da sich Fates Warning seit dem Ausstieg von John Arch musikalisch nun mal weiterentwickelt haben, dieses Projekt jedoch in Ansätzen eher eine Rückkehr zum "alten" Fates Warning Stil, wenn auch im modifizierten Soundgewand bedeutet, macht die Namenswahl letztendlich Sinn. Stimmlich hat John Arch in all den Jahren nichts von seiner Qualität und Ausdruckskraft eingebüßt, umso erstaunlicher, da er sich komplett aus dem Musikgeschäft zurückgezogen hat. Seine etwas hohe Stimmlage ist letztendlich Geschmackssache. Das Songmaterial auf dem aktuellen Longplayer vereint geschickt metallisches Riffing und knochentrockene Härte mit komplexen Wendungen in teilweise vertrackter Rhythmik und einigen Songlängen jenseits der 10 Minuten Marke, ist aber dennoch keine Rückkehr zu seligen "Awaken the guardian" Zeiten. Dafür ist alles moderner ausgerichtet, sind die Musiker auch spieltechnisch in einer anderen Liga unterwegs. Trotzdem sind die Verbindungen zur Vergangenheit zu erkennen, doch dienen diese mehr als Grundlage, als dass sie als alleiniges Konzept dieses Album tragen. Endlich mal wieder ein richtig gutes Prog Metal Album, welches technisches Können mit spannendem Song Writing vereint und zudem zeitgemäß die Dinge ins Rollen bringt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2011