CD Kritik Progressive Newsletter Nr.72 (97/2011)
Space Debris - Archive Volume One: Journey to the Starglow Restaurant
(78:24, Privatpressung, 2011)
Space Debris - Archive Volume Two: All man
(78:23, Privatpressung, 2011)
Passend zum 10 jährigen Bandjubiläum machen Space Debris sich und ihren Fans ein ganz besonderes Geschenk. Die Band hat in ihren umfangreichen Archiven gekramt und jede Menge interessantes, bis dato unveröffentlichtes Material übergreifend über alle bisherigen Bandbesetzungen auf zwei, auf je 500 Stück limitierte Archiv CD veröffentlicht. "Journey to the Starglow Restaurant" wird vom 30-minütigen Titelsong eröffnet und offenbart einmal mehr die Faszination und Qualität von spontanem Zusammenspiel, sofern man sich fast blind untereinander versteht. Denn vieles wirkt hier nicht erst im Augenblick entstanden, sondern folgt einer inneren Dramaturgie, wirkt schon fast wie komplett auskomponiert. Auch das andere, eher kompaktere Material, das sich teilweise dennoch jenseits der 10 Minuten Marke bewegt, lässt Platz für ausgiebige Instrumentalexkursionen, die durchaus spannend und keineswegs selbstverliebt ausgefallen sind. Satter Hammond Orgelsound, ein virtuoses, druckvolles Rhythmusgeflecht und flirrende Gitarrensoli sind die unverkennbaren Markenzeichen der Band aus dem Odenwald. Mit dem Doors Klassiker "Love me two times" ist weiterhin eine Coverversion vertreten, bei der Schlagzeuger Christian Jäger stimmlich den Morrision mimt. Das zweite Archivalbum "All man" enthält ausschließlich Livetitel, mitgeschnitten bei unterschiedlichen Auftritten und Festival Gigs (u.a. Zappanale 2007). Gerade live, mit der unterstützenden Energie, die ein Publikum ausstrahlt, kommt noch etwas mehr Lebendigkeit und Euphorie bei der gedanklichen Umsetzung von improvisierter Musik hinzu. Zwei sehr gelungene Streifzüge durch die Historie von Space Debris.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2011