CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)
Openspace - Elementary loss
(49:57, Privatpressung, 2010)
Nach der neuen Live Veröffentlichung von After... fällt mir mit "Elementary loss" ein weiterer Output einer polnischen New Artrock Band in die Hände. Den Nachfolger des mir unbekannten 2008er Debütalbums von Openspace kann man ohne weiteres als eine "Riverside-light" Variante beschreiben. Die sieben Tracks bewegen sich in einem zuweilen interessanten Spannungsfeld zwischen melancholisch-atmosphärischen Klangwolken und härteren Rhythmusattacken. Die Kompositionen sind von großer Melodiösität und Eingängigkeit gekennzeichnet, die nichtsdestotrotz einige Facetten aufweisen. Mein Hauptproblem an "Elementary loss" ist die leicht gequält bis weinerlich klingende Stimme von Keyboarder Marcin Korzeniewski. Erschwerend dazu raubt mir die manchmal dramatische Intonation mit starkem Akzent zusätzlich die Hörfreude. Seine Qualitäten liegen dafür eindeutig an den Tasten, da er von psychedelischen Wellen bis zu erfreulich retrogefärbten Hammondorgelsound für gute und gekonnte Unterhaltung sorgt. In Ergänzung des häufig zu hörenden gilmouresken Gitarrenspiels sowie auch harter Saitenanschläge ähnlich des Riverside Gitarristen Piotr Grudzinski gibt es stimmungsvolle Instrumentalpassagen zu hören Für die nächste Scheibe wäre die Band gut beraten, sich hinsichtlich des Lead Gesangs mal in Klausur zu begeben. Sollte der verbessert werden, wäre ein Anschluss an die Liga der erfolgreichen polnischen Progbands vorstellbar. Und meine Punktebewertung würde ebenfalls stärker in den positiven Bereich ausschlagen, denn musikalisch ist Openspace auf einem ansprechenden Weg.
Wolfram Ehrhardt
© Progressive Newsletter 2011