CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)

Meridian Voice - Atypical symmetry
(42:37, Privatpressung, 2010)

Hatte man es früher als Band ohne Plattenfirma wirklich schwer, seine Musik unter die Leute zu bringen, so sieht es mit den heutigen Veröffentlichungsmöglichkeiten doch wesentlich besser aus. Auf der MySpace Seite des New Yorker Trios Meridian Voice steht zwar "unsigned" , trotzdem hat man z.B. mit CD Baby einen passenden Vertriebspartner gefunden. Ehrlich gesagt wäre es auch schade, wenn ihr Debüt "Atypical symmetry" nur im heimischen Übungskeller hängen geblieben wäre. Lloyd Landesman (Keyboards), Paul Briscoe (Bass) und Adrian McCloskey (Schlagzeug) spielen ihren Jazz Rock sehr zeitgemäß und vor allem mit recht deutlicher Rockschlagseite. Da darf es auch mal etwas heftiger in den Saiten bretzeln, da sind die Sounds nicht nur als reine Verbeugung vor der Vergangenheit zu sehen. Das ist alles sehr solide, organisch perfekt und auf den Punkt exakt eingespielt, hat aber dennoch eine spielerische Lässigkeit, die mitreißt. Sinfonic Touch und erdige Härte tun ihr Übriges dazu. Die Soli an den Tasten und den Saiten (u.a. mit einigen Gitarrenbreitseiten) haben eindeutig amerikanisches Flair, überzeugen in rockiger Virtuosität gepaart mit federnden Fusionlinien. Wer mit Bands wie Niacin oder einer moderaten Version von Planet X etwas anfangen kann bzw. Fusion / Jazz Rock mit einer aktuellen Note vertragen kann, ist bei Meridian Voice absolut richtig.

Kristian Selm



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