CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)
Anima Morte - Face the sea of darkness
(38:33, Dead Beat Media, 2007)
Vom Namen sollte man sich nicht täuschen lassen, diese Band kommt genau daher, wo ich sie angesichts der präsentierten Musik sofort geortet hatte: aus Skandinavien. Genau so dürftig wie die Spielzeit ist auch die Auskunftsfreude der Skandinavier, denn dem Booklet ist nicht wirklich viel zu entnehmen. Hier agiert ein Quartett, bestehend aus den Herren Daniel Cannerfelt, Stefan Franberg, Fredrik Klingwall und Teddy Möller. Welche Instrumente gespielt werden - Fehlanzeige. Kontaktadresse: Fehlanzeige. Man erfährt lediglich, dass das Album 2007 aufgenommen wurde, das Artwork von Jenny Klingwall stammt, und ein paar weitere Kurzinfos, das war's. Dass das Album so kurz ist, macht sogar Sinn, denn 75 Minuten dieser Musik hätten vermutlich dann doch den Effekt, dass die Schweden schwer Gefahr laufen, dass eine gewisse Eintönigkeit in den Kompositionen erkennbar wird. So aber bleibt als Gesamteindruck ein vitales, feines Instrumental-Symphonik-Rock Album zurück. Geprägt wird der Sound von Anima Morte von mellotrondurchtränkten Songs, bei denen eine erfrischend gespielte E-Gitarre den Gegenpol bildet. Das erinnert teils an Morte Macabre, auch mal an Landberk, allerdings mit weniger schrammelnder, sondern eher rockig-symphonischer Gitarrenarbeit. Erschienen ist dieses Album (vermutlich ihr Debüt - aber wer weiß das schon) auf Dead Beat Media, einem Sublabel von Razorback Records. Vollkommen neu ist der Name Anima Morte übrigens nicht, denn sie sind schon auf Musea / Colossus Samplern zu hören. Melodiöser, symphonischer Mellotron Prog aus Skandinavien - das ist zwar nicht wirklich neu, wird - zumindest bei mir - aber immer wieder gern gesehen. Beziehungsweise gehört. Empfehlung für den Symphonik-Rock-Fan!
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2011