CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)

Leykam | Mark - Live extracts 96-98
(57:48, Frank Mark Arts, 2011)

Der Titel sagt es ja bereits: das vorliegende Material besteht ausschließlich aus live aufgeführtem Material aus den Jahren 1996 bis 1998, wobei die Auftritte u.a. in Fürth und Aschaffenburg stattfanden. Headbanging wird bei diesen Konzerten wohl eher nicht angesagt gewesen sein, denn was das Duo, bestehend aus Frank Mark und Roman Leykam, hier aufführte, gehört - wie auch schon im Booklet abgebildete Plakatabdrücke kennzeichnen - in die Sparte Ambient / Experimental. So wird man auf kompletter Albumlänge auch nicht von irgendwelchen nachhaltigen Melodien heimgesucht, sondern es geht ausschließlich um elektronische Soundlandschaften, produziert an Synthies, Samplern, aber auch an der elektrischen Gitarre. Das klingt dann alles sehr nach freier Improvisation und ist nicht gerade als leichte Kost zu bezeichnen. Gelegentlich erinnert es mich an Frippsche Klangmuster, aber es gibt auch relativ angenehm zu hörende, sphärische Töne wie im Opener "Voices on waves". Insgesamt fehlt es mir aber doch etwas an klaren Strukturen, ein paar nachvollziehbare Melodielinien wären auch mal ganz nett gewesen. Auf Dauer können mich die Soundcollagen nicht bei Laune halten und auf halber Strecke geht das Interesse dann doch mehr oder weniger verloren. Für Freunde experimenteller Töne Marke Tuner, Pinhas etc. mag ein Antesten der Musik dieses Duos Sinn machen. Würde mich mal interessieren, wie viele Zuhörer sich zu derlei Konzerten wohl eingefunden haben.

Jürgen Meurer



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