CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)

The Divine Baze Orchestra - Dead but dreaming
(51:14, Transubstans Records, 2010)

Man nehme ein paar junge Musiker aus Schweden, hauche ihnen etwas Hard Rock und Retro Prog bzw. Psychedelic Geist ein, dazu etwas versponnene nordische Folklore und schon hat man so etwas wie The Divine Baze Orchestra. Nun gut, echte Musik funktioniert im Gegensatz zu Castingshows nun mal nicht nach einem vorkalkulierten Schema, sondern hier fließen eben auch musikalische Inspiration und spielerisches bzw. kompositorisches Können ein. Genau diese machen "Dead but dreaming" zu einem irgendwie etwas ungelenken, eben doch nicht vorbestimmbaren Album, das auf gesamte Lauflänge nicht sofort funktionieren will. Doch bereits beim ersten Anhören sorgen einige Passagen für genaueres Aufhorchen, merkt man hier sofort, dass doch mehr unter der Oberfläche schlummert. Eben ein Album, bei dem man etwas Zeit benötigt. Nicht, dass es hier zu komplex zur Sache geht, einiges wirkt sofort griffig und fast schon eingängig, aber gleichzeitig immer etwas rau und ungestüm. Vor allem in den vielen Instrumentalpassagen spielt die Band mit unterschwelliger Melancholie, düsteren Noten der eingangs erwähnten Spielarten. Als etwaiger Vergleich können hier Beardfish herangezogen werden, die ja auch gerne mit den unterschiedlichsten Stilmitteln arbeiten, zudem etwas spröde daherkommen. Mehrfaches Anhören verfestigt die Gesamtbeurteilung: hier ist durchaus ansprechendes Potenzial vorhanden, aber zu etwas Größeren fehlt The Divine Baze Orchestra doch noch etwas. Für Liebhaber der skandinavischen Variante der Rockmusik sei die MySpace Seite der Band empfohlen.

Kristian Selm



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