CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)

Cradle Of Filth - Darkly, darkly, Venus Aversa
(62:36, AbraCadaver / Peaceville / Edel, 2010)

Die jüngste Erscheinung des neben Dimmu Borgir meistverkaufenden Black Metal Acts Cradle Of Filth hatte den Arbeitstitel "All Hallows Eve" und ging bereits zu Halloween 2010 auf die Straße. Das neunte Studioalbum löst - allerdings bis auf die Richtung Airplay-Affinität getrimmte Single "Forgive me..." - mühelos den selbstgestellten Anspruch ein, das "schnellste und härteste" Album der Briten zu sein. Einen reizvollen Kontrast zu den teils atemberaubenden Blast Beats liefern die diesmal besonders opulent ausgefallenen Streicherarrangements und die "Engels"-Chöre. Es wurde also an nichts gespart bei diesem Konzeptalbum zu "Adams erster Frau", dem "Nachtgespenst" der Lutherbibel, Lillith. Dani Filths charakteristisches Geschrille, die besonders infernalische Harmonik, die wohl variationsreichste Rhythmik der Bandgeschichte (Drummer Martin Skaroupka in Topform) und die prächtige Produktion machen diese Gesänge auf eine dunkle Venus zum attraktivsten Album seit "Damnation And A Day", das aber nach Melodik und Dramatik unerreicht bleibt.

Klaus Reckert



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