CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)
Brother Ape - A rare moment of insight
(53:50, Progress Records, 2010)
Die Schweden warten nun mit ihrem mittlerweile fünften Album auf. Und dass in Schweden nicht nur melancholische, moll-lastige Töne produziert werden, haben sie ja schon auf vorangegangenen Alben bewiesen. Auch hier überzeugt das Trio durch sehr peppige Nummern, die ausgesprochen knackig aus den Boxen kommen. Chef des Ganzen ist offensichtlich Sänger und Gitarrist Stefan Damicolas, der nicht nur alle Titel komponierte, sondern durch seinen Gesang und sein Gitarrenspiel eindeutig der Musik von Brother Ape den Stempel aufdrückt. Mich erinnert seine Stimme an eine Mischung aus Iluvatar, Enchant, Mystery und Max Bacon. Die Songs sind gut strukturiert, liegen meist im 6-7 Minuten Bereich. Gleich von Beginn an wird recht viel Tempo aufgenommen, wobei mich zunächst das etwas nervöse Getrommel ein wenig irritiert. Doch schnell zieht Damicolas fast sämtliche Aufmerksamkeit an sich. Und er weiß nicht nur in den flotten Nummern zu überzeugen, auch im balladesken Bereich machen Brother Ape eine gute Figur. Als Beispiel hierzu möge das schöne "Seabound" dienen, auf dem eine akustische Gitarre den Hauptpart übernimmt. Manchmal erinnern Brother Ape ein wenig an Rush, überhaupt klingt das Album recht amerikanisch, eine schwedische Band hätte ich hinter dieser Musik erst mal gar nicht erwartet. Frische, rockige, manchmal auch symphonisch angehauchte Titel, die mir durchaus Spaß machen. Feines Album des Schweden-Trios.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2011