CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)
Athem - The extended mind
(66:37, DOTT, 2011)
Das Promosheet des Dust On The Tracks-Labels mit interessantem Roster zitiert Kritikerstimmen, die Athem als "Enkel von Yes" bestimmt haben wollen. Was nach Track 1, der opulent arrangierten "Orchester"-"Overture" passiert, erinnert in der Tat an große Namen, mich aber an andere: "Fallen god" beispielsweise wird von hohen, melodischen Gesangslinien à la A.C.T geprägt, die das Power Metal Double Bass-Getrappel versüßen. "Away" hat was von frühen Pain Of Salvation oder Thessera, wird aber leider von gar nicht gehenden Keyboard-Sounds verschleimt, wie auch das passend betitelte "Wake up screaming". "Prince of lies" ist recht wild geraten. Erholung bietet das an Acts wie Green erinnernde "Merciless eyes" mit Akustik-Gitarre, Jazz-Drumming und orientalen Einschlägen bei der Harmonik. Persönliche Favoriten sind das langsam und sanft beginnende, sich dann aber doch heftig einrockende "Enigmatic reverie" - ein 12:30 Minuten währendes Show Piece für Sänger Will Shaw - und "Lifting the veil", das eine (Progrock-)Oper in sich darstellt (15:30). Vielversprechendes Debüt des Quintetts aus New Jersey.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2011