CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)

When Day Descends - When Day Descends
(55:20, Privatpressung, 2010)

Das selbstbetitelte Album ist offensichtlich schon der dritte Wurf der Tasmanier – zuvor kamen das instrumentale „Transcend“ (2005) sowie das Filmmusik-artige „Ascension“ (2006, frei downloadbar). Bei den ersten Durchläufen blieb der Rezensent merkwürdig unbeeindruckt von diesem Album, auf dem der Gitarrist des Trios, Liam Constable erstmals – und achtbar – singt. Dies änderte sich schlagartig, als die Musik während einer nächtlichen Autofahrt eher zufällig noch eine letzte Chance bekam. Nomen est omen – wenn die Nacht fällt, soll man auch W.D.D. lauschen! Unter solch günstigen Rahmenbedingungen gewinnen Tracks wie „New bell“ eine fast hypnotische Qualität – der relativ ruhige, tiefe Gesang, die teils zweistimmigen Gitarren-Leads, Linton Tulejas variatonsreiches Schlagzeugspiel – alles beginnt plötzlich zusammenzupassen und ebenso plötzlich tauchen überall herrliche Melodien auf. Dass so eine Band noch „unsigned“ ist, kann ja eigentlich auch nur daran liegen, dass die Demos zur falschen Tageszeit ausprobiert wurden…

Klaus Reckert



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