CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)

Han Uil - Dark in light
(52:19, Privatpressung, 2010)

Bisher agierte Han Uil in erster Linie als Frontmann der Progressive Rock Formationen Antares und Seven Day Hunt. Nun hat sich der holländische Sänger / Gitarrist an sein erstes Soloalbum herangewagt. "Dark in light" wurde fast komplett im Alleingang eingespielt, einige Gastmusiker lockern diesen Solotrip auf. Tja, wie soll man's sagen: der richtige Knaller sind die 11 Tracks nicht unbedingt. Zum einen sind die stimmlichen Qualitäten von Han Uil eher begrenzt, während er als Gitarrist eine durchaus gute Figur abgibt. Zum anderen ist die kompositorische Qualität ganz einfach solides Mittelmaß. Zwar wirkt der inhaltliche Ansatz bemüht, mal mit etwas verschnörkeltem Rock, mal mit anspruchsvoller Singer / Songwriter Attitüde nicht in vorhersehbare Einheitsware zu verfallen, doch so richtig zünden wollen die Ideen einfach nicht. Das klingt mehr bemüht, denn überzeugend. Natürlich wurde auch in dieses Album jede Menge eigenes Herzblut gesteckt, doch nicht alles was im eigenen Kämmerlein ausgedacht wurde, ist dann so gut, dass man vor Begeisterung juchzt. So bleibt vor allem die abwechslungsreiche Saitenarbeit im Gedächtnis, der Rest rauscht zwar ambitioniert, aber ohne die rechte Durchschlagskraft durch.

Kristian Selm



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