CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)

T M Solver - Year of astronomy
(78:59, Syngate, 2009)

Hinter dem Namen T M Solver steckt der Berliner Elektronikmusiker Thomas Meier. Sein Debütalbum "Tranquilizer" erschien 2008, das vorliegende "Year of astronomy" wurde ein Jahr später aufgenommen und ebenfalls bei Syngate veröffentlicht. Ich habe mal von sogenannten Schlafkonzerten gelesen, bei denen Soundkünstler mit ruhiger Elektronikmusik auf mehrere Stunden verteilt für den entsprechenden Rahmen sorgen. Da wäre T M Solver mit dem vorliegenden Album für meinen Geschmack sicherlich ein Top-Act gewesen. Was auf den ersten Blick besonders böse klingt, meine ich aber überhaupt nicht so. Wenn man mal in aller Ruhe die Seele baumeln lassen will und bei ruhiger Elektronikmusik entspannen möchte, dann ist dies ein perfekter Soundtrack dazu. Man wird nicht von nervenden Computerdrums gestört, stattdessen herrscht ein sehr angenehmer Grundton vor, ohne in allzu seichtes New Age Gedudel abzugleiten. Die Kompositionen sind ausgesprochen langsam aufgebaut, aber irgendwie sehr geschickt konstruiert, denn diese randvoll gepackte CD langweilt mich nicht. Wie gesagt, man sollte in Entspannungsstimmung sein, ansonsten macht der Konsum dieses Albums recht wenig Sinn. Es gibt insgesamt vier Titel, der kürzeste ist "Once to the moon and back", für diese lange Reise braucht er nur erstaunliche 11:55, während der abschließende Track "The journey of the voyager 1" auf satte 32:16 kommt. Diese rein auf Sequenzen und Synthesizer aufgebaute Musik beruhigt enorm. Auch was.

Jürgen Meurer



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