CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)

Soniq Theater - Force Majeure
(54:17, Privatpressung, 2011)

Alfred Müller, der hinter dem Namen Soniq Theater steckt, legt mit "Force Majeure" sein elftes Album vor. Die Musik ist ein kurzweiliger und gut produzierter Mix aus zugänglicheren Songs im Elektronikgewand und Tracks, die ganz klar die "Prog Rock"-Wurzeln des früheren Rachel's Birthday-Musikers dokumentieren. Die Instrumentierung und Klangwahl via Synthis ist breit gefächert und so klingt kein Song stilistisch wie der andere. Auch die Namenswahl des Albums und mancher Tracks sind für den Leser wie sprechende Namen: Der Albumtitel verweist vielleicht auf Tangerine Dream, bei "Grand Canyon" denkt man an Tomita. Besonders gut haben mir die proggigen Songs gefallen, zum Beispiel der Auftakt "In the spirit of things" mit Saga-Anklängen und guten Keyboard-Sounds, "Force Majeure" und "Marco Polo" mit schönen Melodie-Linien und richtig tollen Prog-Keyboards. "Grand Canyon" ist dagegen eine Hommage an die EM der mittleren bis späten 80er Jahre (z.B. die rhythmischeren TD-Songs dieser Zeit). Aber auch ruhigere Stücken sorgen für Ruhepunkte, etwa "Vapor trails" oder das sehr weit klingende "Wasteland", welches mich ein wenig an Eddie Jobsons Werk "Theme of secrets" erinnert. Insgesamt ein wirklich hörenswertes Album, dem man die Spielfreude des Machers anmerkt!

Markus Schurr



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