CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)
Aperion - Act of Hybris
(47:59, G/Rough Trade, 2011)
Ein attraktiver Beifang im großen Prog-Tümpel: Diese slowenische Formation wird vermutlich Freunde von Therion, Haggard, vielleicht auch noch von Coppelius, Corvus Corax & Co. begeistern können. Das "progressive Element" kann, wenn man so will, hier vor allem in der Integration klassischer Elemente und der Besetzung mit Cello, Violine, Querflöte und Didgeridoo ausgemacht werden, welche die üblichen Bass, Gitarre und Schlagzeug hier angenehm ergänzen. Das Material auf dem zwar anspruchsvoll, aber gar nicht als Akt der Überheblichkeit rüberkommenden "Act Of Hybris" variiert von an die genannten Haggard ("Source") oder Therion ("Urma", mit Fauchgesang) erinnernden Stücken. Gelegentlich klingt aufgrund der Juchzer von Sängerin und "Spinto-Sopran" (jugendlich-dramatisches Fach m. Tonumfang von g' bis c''') aber auch Schlimmerem wie Nightwish & Co.: "Shine". Geht es nicht ganz so weit hinauf, wie etwa bei "Shine", erinnert Zala Hodniks Stimme auch schon mal an Mandrake. Das Didgeridoo, gelegentlich ein folkiges Element wie der "Bauerntanz" von "Dajte" oder der Dialog von Geige und Flöte von "The concept" machen "Hybris" zu einer recht kurzweiligen Angelegenheit.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2011