CD Kritik Progressive Newsletter Nr.70 (11/2010)

Rausch - Rausch
(48:32, Privatpressung, 2009)

Hinter dem Namen Rausch und dem hier vorliegenden Debütalbum steckt der musikstudierte Amerikaner Doug Rausch. Der unter anderem auch klassisch ausgebildete Keyboarder wurde in seiner Jugendzeit ebenfalls stark von Rock und Metalmusik beeinflusst. Somit ist nicht verwunderlich, dass er sich als musikalische Begleiter zwei Gastmusiker von Shadow Gallery geholt hat. Mit Gary Wehrkamp (81 % Gitarre & 100 % Bass) sowie Joe Nevolo (Drums) hat er die insgesamt neun Kompositionen eingespielt. Allerdings darf man nun keine Pogmetalmusik erwarten, denn diese Erwartungshaltung würde enttäuscht. Der Komponist, Arrangeur, Produzent, Sänger, Keyboarder und 19 %-ige Gitarrist serviert uns eher variationsreich gestrickte Pop- und Rocktracks, die auch reichlich neoprogressives Klanggut aufweisen. Einige melodische Parts mit wohltemperierten Klavierklängen stehen im Spannungsfeld mit rockigen Rhythmen, sodass man nicht von einer eintönigen Veröffentlichung sprechen kann. Dies wird auch durch häufige Rhythmuswechsel mit unterschiedlichen Stimmungen bestätigt. Manchmal muss ich sogar an Queen, David Bowie und Spock's Beard denken. Da mir allerdings die oftmals gequält klingende Stimme in ihrem Timbre nicht zusagt und trotz mehrerer Hördurchläufe keine Komposition mich richtig verzaubern mag, reicht der eigentlich ansprechend daher kommende Erstling doch nicht über das Mittelmaß hinaus.

Wolfram Ehrhardt



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