CD Kritik Progressive Newsletter Nr.70 (11/2010)

Omega - Rhapsody
(68:43, Edel, 2010)

Lustiges Cover - zwei alte Herrschaften mit langen, weißen Haaren sitzen am Klavier. Unverkennbar: der Herr auf der rechten Seite ist Franz Liszt. Ebenso unverkennbar die andere Hälfte: Janos Kobor von Omega. Keine Angst, dies ist jetzt kein peinliches Klassik-Rock Album, auf dem Omega Werke ihres bekannten Landsmanns interpretieren. Das titelgebende Intro basiert zwar auf Franz Liszts Komposition, aber im weiteren Verlauf geht es um Neuvertonungen von Omega-Klassikern aus diversen Schaffensphasen. Diese mögen zwar nicht alle topp gelungen sein, aber einige Versionen sind wirklich schön, und es wird wieder mal in Erinnerung gebracht, welch grandiose Musik die Ungarn gerade zu Zeiten von "Time robber" fabriziert haben. Eine kleine Überraschung erwartet mich dann doch beim Blick ins Digipack-Innenleben: nach gefühlten 65 Jahren Konstanz gibt es anscheinend nun doch Besetzungswechsel bei den Ungarn zu berichten. Ob dies jetzt nur für dieses Album gilt, oder Omega sich jetzt tatsächlich neu definiert haben, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls sind nur noch Sänger Kobor und Schlagzeuger Debreceni von der Stammformation auf diesem Album dabei, die neuen Mitstreiter heißen jetzt Miklos Küronya (Bass), Tamas Szekeres (Gitarre) und Zsolt Gömöry (Tasteninstrumente). Trotzdem klingt alles noch eindeutig nach Omega, und tatsächlich kommen einige Versionen recht frisch und knackig aus den Boxen. Speziell Gitarrist Szekeres hat gehörigen Anteil daran.

Jürgen Meurer



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