CD Kritik Progressive Newsletter Nr.70 (11/2010)

David Longdon (And The Magic Club) - Wild river
(55:54, David Longdon, 2004)

Wer ist denn David Longdon? Herr Longdon war bei Genesis in der engeren Wahl, als diese einen neuen Sänger suchten. Angeblich nahm man mit ihm schon Stücke für das Album "Calling all stations" auf, entschied sich aber letztlich für Herrn Ray Wilson. Der Rest ist Geschichte. Dies bedeutet also, dass er eine gute Stimme besitzt. Und das ist auf "Wild river" auf jeden Fall zu hören. David Longdon ist aber auch der neue Sänger von Big Big Train, zu hören auf dem Album "The underfall yard", besprochen im PNL 67. Diese CD läuft in meinem Wagen rauf und runter. Das mir vorliegende Album ist aus dem Jahre 2004. Aber warum wird es erst jetzt zum Besprechen verschickt? Nun, das Album verkaufte sich wohl nicht wie erhofft. Der Dämmerschlaf soll sich im Umfeld vom Big Big Train wohl in ein frohes Erwachen umwandeln. Dafür bedarf es aber bestimmt auch Kaufempfehlungen im Progressive Newsletter. Ich bin dafür aber der falsche Schreiberling. Der Beititel "And The Magic Club" soll wohl eine komplette Band suggerieren. Ist aber nicht so. Einzelkünstler haben es bei mir immer schwer. Meistens sind diese Auswürfe auf das jeweilige Hauptinstrument ausgerichtet. Oder aber diesen Scheiben fehlt die Tiefe, welche sicher durch Sessions und auch Diskussionen erst zu Tage gefördert wird. Es gibt ja auch Ausnahmen, siehe meine Besprechungen der CDs Deep Imagination, oder auch "Roswell Six", in diesem Heft. Herr Longdon bestätigt mich wieder in meiner Meinung. Er spielt alle Instrumente, außer der Geige, selbst. Und singen hört man ihn natürlich auch. Ich halte die CD für sehr langweilig. Da hätte eine Gruppe mehr draus gemacht. Handwerklich sind alle Songs gut. Auch kann man über die Produktion nicht meckern. Es mag den einen oder anderen Song geben, bei dem man mitwippen möchte, z.B. "Mandy". Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Auch erinnern die Stücke zu sehr an Peter Gabriel. Es soll ja Menschen geben, die nur langsame Lieder hören. Für die habe ich einen Kauftipp. Für die anderen habe ich auch eine Empfehlung: Nehmen Sie zum Einschlafen 2 Lieder dieser CD. Bei Nebenwirkungen fragen Sie...

Klaus Bornemann



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