CD Kritik Progressive Newsletter Nr.70 (11/2010)

Lo-Fi Resistance - A deep breath
(50:07, Sound Language, 2010)

Ein Neuling, der sich als musikalischen Partner gleich mal Nick D'Virgilio sichert, zudem als Gäste u.a. mit Dave Meros (ebenfalls Spock's Beard) und King's X Frontmann Dug Pinnick aufwartet, das lässt aufhorchen. In der Selbsteinschätzung umschrieben als Mischung aus Rock, Pop, Progressive Rock und Singer-Songerwriter ist schnell klar, dass man hier keinen puren Retro Prog oder ein progressives Feuerwerk erwarten sollte. Vielmehr wurde das Hauptaugenmerk von Randy McStine, der sich als treibende Kraft, sowie Multi-Instrumentalist und Sänger hinter Lo-Fi Resistance verbirgt, in erster Linie auf den Song, Melodien und grundsolide, leicht anspruchsvolle Rockstrukturen gelegt. So hängt vieles für das Gefallen dieses Albums von der eigenen rockmusikalischen Sichtweise und Erwartungshaltung ab. Die teils zynischen Texte sind spieltechnisch amerikanisch professionell unterfüttert, das Songwriting ist auf hohem Niveau gehalten, der Rock Mainstream klingt hier keineswegs nach liebloser Einheitsware. Wer jedoch auf Prog im weiteren Sinne hofft, ist bei diesem Album, bis auf das 9-minütge, wirklich grandiose "Too simple", fehl am Platz.

Kristian Selm



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