CD Kritik Progressive Newsletter Nr.70 (11/2010)

Food For Fantasy - Fresh food
(73:00, Spheric Music, 2010)

Es besteht wahrlich keine Gefahr, dass der Freund der Schroederschen Musik verhungern muss, denn der Aachener Elektronikmusiker ist seit Jahren ausgesprochen aktiv unterwegs und veröffentlicht in regelmäßigen, recht kurzen Abständen neue Alben. Und so liegt nun bereits wieder "frisches Futter" für seine Fans vor. Nach einem typischen Robert Schroeder Album klingt dies nicht. Ist auch klar, denn es ist kein Schroeder-Album im Stile der 70er/80er Elektronik-Musik, sondern ein neues Werk von F4F, also Food For Fantasy. Freundlicherweise wird auf dem Backcover wieder die Etikettierung abgedruckt, die ich so übernehmen kann, da die Einordnung passt: "Electronic Music, Ambient, Layd Back, Chill Out, Relax & Dream". Mit den bisherigen zwei Veröffentlichungen dieses Projektes verband ich immer ein albumübergreifendes Sommer- / Sonne- / Relax-Feeling. Dies ist auf dem aktuellen Werk nicht mehr so im Vordergrund. Das heißt nicht gleich, dass der Winter ausgebrochen ist oder düstere Wolken sich breit machen, aber die "sonnigen" Gitarrenparts sind zwar noch vorhanden (wie beispielsweise auf "Lost dreams"), aber doch etwas zurück genommen. Gelegentlich erinnert mich die teils recht rhythmische Musik an Schiller und Konsorten. Melodie und Wohlfühl-Faktor sind stete Merkmale der Kompositionen von Robert Schroeder, dem wieder mal ein recht feines Album gelungen ist, das für meinen Geschmack aber einen Tick zu lang geraten ist.

Jürgen Meurer



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