CD Kritik Progressive Newsletter Nr.70 (11/2010)
Beyond-O-Matic - Time to get up
(58:03, Trail Records, 2009)
Träge Schwere, aber auch trippige, fließende Leichtigkeit. Die Musik von Beyond-O-Matic benötigt Zeit, viel Zeit. Lässt man sich jedoch auf die sphärischen Klänge des amerikanischen Quartetts ein, so wird man mit auf eine psychedelische Reise der wunderschönen Langsamkeit mitgenommen. Bereits in den Jahren 2002/3 in San Francisco aufgenommen, letztes Jahr gemastert und klanglich mit dem entsprechenden Feinschliff versehen, wirkt "Time to get up" wie die Momente kurz vor dem Aufstehen. Die Träume der Nacht im Gedächtnis, die Besinnung noch nicht ganz gefunden, verschwommene Augenblicke zwischen Schlaf und Wachheit - eine Welt zwischen Unwirklichkeit und Realität. Mastermind Peter Fuhry (Gitarre, Gesang, Effekte, Flöte, Bass, Akkordeon) sorgt mit seinem hohen Falsettgesang für den ersten prägnanten Aufhorcher. Schwankend zwischen ruhiger Schönheit und groovigem Mid Tempo, funktionieren die Songs durch einfache, aber packend ineinander verwobene Akkordfolgen. Mit Wah-Wah Gitarre, dröhnenden Riffs, jeder Menge elektronischen Effekten und hypnotischen Rhythmen geht der Flug quer durchs Space und Psychedelic Rock Universum tief hinein in die eigene Vorstellungskraft. Zwar tritt in der gut einen Stunde Laufzeit des Albums eine gewisse Gleichförmigkeit auf, dennoch funktioniert die friedvolle Magie der drogengeschwängerten, sehr entspannten Klänge über weite Strecken von ganz alleine. Peace, Bruder!
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2010