CD Kritik Progressive Newsletter Nr.70 (11/2010)

Sula Bassana - Kosmonauts
(59:30, Sulatron Records, 2010)

Das Ein-Mann Projekt des gebürtigen Berliners Dave Schmidt veröffentlicht seine im Jahr 2009 als CD-R herausgebrachte Scheibe "Sulatronics 2" nun offiziell unter dem Titel "Kosmonauts". Die fünf Tracks sind zwischen 2006 und 2009 entstanden und wurden nun für die Neuveröffentlichung komplett neu eingespielt und leicht umarrangiert. Soundmagier Eroc ist für den guten Klang der Produktion verantwortlich. Standesgemäß ist Dave Schmidt für die komplette Klangerzeugung verantwortlich, wobei er neben reichlich Synthesizerelektronik auch Drumbox, Sequenzer, Gitarre, Sampler und eine Mundharfe einsetzt. Die fünf Tracks zwischen 10 und 14 Minuten Laufzeit bewegen sich entsprechend der instrumentellen Darbietung im Soundkosmos von Elektronik, Ambient, Trance und Psychedelischer Musik. Das Werk beginnt auf "Barbarella" mit einer musikalischen Anlehnung an die Elektronik Musik der frühen 70er Jahre, da hier mehr sphärische Klangräume aufgebaut werden. Der nächste Track "Thora" bewegt sich nach sphärischem Beginn mehr in rhythmisch betonte Klangmuster, sodass mir automatisch Erinnerungen zur Kraftwerk-Musik erscheinen. Dieses Wechselspiel zwischen sphärischen Tönen und rhythmisch wabernden Beats prägt die fast 60minütige Klangreise, sodass mir auf Dauer durch die "Space Nights" Atmosphäre doch die Aufmerksamkeit abhanden kommt. Vielleicht fehlt mir für "Kosmonauts" auch die Einnahme von stimulierenden Mitteln, um in einen wünschenswerten Trancezustand versetzt zu werden. Jedenfalls empfinde ich die musikalische Darbietung auf Dauer doch reichlich gleichförmig, und greife lieber bei entsprechender Stimmungslage auf die besseren Veröffentlichungen von zum Beispiel Tangerine Dream, Kraftwerk oder dem Øresund Space Collective zurück.

Wolfram Ehrhardt



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