CD Kritik Progressive Newsletter Nr.69 (07/2010)

Konchordat - English ghosts
(62:35, Privatpressung, 2009)

Hmmm... die Scheibe, so könnten wir, wären wir böse, bissig bemerken, kommt genau zur richtigen Zeit: nämlich 20 Jahre zu spät. Konchordat aus England bedienen sich auf ihrem Debüt-Album doch sehr stark aus der Neo Prog-Kiste Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre. Die eigentliche Kunst, dabei einen etwas neuen Dreh zu finden, wird völlig außer acht gelassen. Das Duo lässt jegliche Brechung im Stil oder Sound vermissen, türmt altbekannten britischen Neo Prog im Schongang mit jeder Menge Weichspüler und im miserablen Sound aufeinander. Immerhin gibt es mit dem 19-minütigen Titeltrack "English ghosts" einen positiven Ausreißer. Hier gehen sie mal etwas schwungvoller und beweglicher zur Sache. Zudem würde ich auch den Sologesang als durchaus brauchbar einstufen, es benötigt nur einer besseren Abmischung. Der Rest driftet aber sehr stark in Richtung Neo Prog-Geschnulze mit symptomatischer Keyboard-Überladung ab, daran kann auch die Arbeit von Genregröße Nick Magnus, der das Album gemastert hat, nichts ändern . Da zündet nichts, da prickelt nichts. Gepflegte Langeweile nennt man so etwas.

Andreas Kiefer



© Progressive Newsletter 2010