CD Kritik Progressive Newsletter Nr.69 (07/2010)

EL-KA - Galactic sequences
(54:39, Syngate, 2006)

EL-KA ist ein deutsches Elektronik-Duo, bestehend aus HaJo Lies und Till Kopper. L. und K., also EL-KA, somit wäre der Name also schon mal erklärt. Den Auftakt macht das fast 12-minütige "Yetis dream", das für mich gleich ein Highlight des Albums darstellt. Eine sehr entspannte, mellotrondurchtränkte Stimmung macht sich breit. Breit angelegte Synthesizerflächen und eine Mellotronsound-Untermalung, die Streicher und Chöre umfasst - mit dieser Kombination aus sphärischem und sinfonischem Soundgewand wissen mich die Zwei gleich von Anfang an zu packen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Bochumer Planetarium den optimal passenden Rahmen zu dieser Art von Musik abgegeben hat. Denn - wer hätte das gedacht? - diese Musik wurde in der Tat genau dort "live" eingespielt. Was immer auch LIVE im Kontext von elektronischer Musik bedeuten mag. Jedenfalls ist der Auftaktsong ein ausgesprochen sauber präsentiertes Stück Elektronik-Musik, das dem Freund von Soundkünstlern wie Syn oder von Haulshoven Gefallen bereiten sollte. Und auch die weiteren Songs wirken wie Studioaufnahmen - nur bei einem Titel ist mal kurzes Husten zu hören - und halten in etwa das hohe Niveau des Openers. Bisweilen wird der Focus etwas mehr auf Sequenzerarbeit gesetzt, wie zum Beispiel im knapp 19-minütigen Titelsong, der mir eine Prise zu lang geraten scheint. Hier werde ich übrigens mal kurz hellhörig, als mir bekannt vorkommende Töne erklingen. Und in der Tat, sie verwurschteln innerhalb dieses Stückes mal kurz Bekanntes von Jean-Michel Jarre und Kraftwerk. Dieser überraschende Einbau ist ihnen recht gut gelungen. Das sinfonische Element scheint aber auch in den folgenden Titeln immer wieder durch bzw. nimmt zum Teil auch wieder einen breiten Raum ein, so dass der Freund von Mellotronartigen Sounds hier voll auf seine Kosten kommt. Schönes Album!

Jürgen Meurer



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