CD Kritik Progressive Newsletter Nr.69 (07/2010)

Christina - Broken lives and bleeding hearts
(52:15, Tigermoth Records, 2010)

Seit bereits einiger Zeit angekündigt, hat Christina Booth nun ihr erstes Soloalbum vorgelegt. Die Magenta Sängerin konnte dabei auf namhafte Unterstützung bauen, denn als Gastmusiker fungieren u.a. John Mitchell (It Bites, Arena), Chris Fry (Magenta) und Troy Donockley, während Jem Godfrey (Frost) beim Remix von "Deep ocean" hinter den Reglern saß. Zusammen mit Magenta Mastermind Rob Reed schrieb sie die 10 Songs des Albums, wobei musikalisch dann doch etwas anderes herausgekommen ist, als von der Stammband der beiden gewohnt. Andererseits auch logisch, denn was macht es sonst für einen Sinn, ein Soloalbum vorzulegen? Trotzdem fühlt man sich teilweise an das songdienliche Material von Magenta erinnert, die ja in der Vergangenheit bereits einige Singles mit direkteren Ansätzen produzierten. Letztendlich flirtet Christina aber wesentlich konsequenter mit eingängigen, anspruchsvollen Melodien. Doch auch wenn das meiste Material ist im anspruchsvollen Pop zu Hause ist, ist der stilistische Bogen mit Gospel Anklängen ("Free"), leicht jazzig angehauchten Einflüssen ("Deep ocean", "Tales of broken hearts") oder akustischen Singer / Songwriter Parts ("Hanging by a thread") recht weit gespannt. So lebt "Broken lives and bleeding hearts" vor allem von den detailreichen, modernen Arrangements und ist natürlich in erster Linie auf die warme, angenehme Stimme von Christina Booth zugeschnitten. Ein schönes, sehr entspanntes, gut anhörbares Album, abseits vom Retro Prog von Magenta.

Kristian Selm



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