CD Kritik Progressive Newsletter Nr.69 (07/2010)

Solstice - Spirit
(60:05, F2 Music, 2010)

Mein beim Erscheinen des Back-Katalogs von Solstice geäußerter Wunsch ist wahr geworden. Das neue Album "Spirit" ist erschienen. Ein großartiges Werk. Zum einen vertraute Klänge und doch hat sich musikalisch einiges geändert. "Solomon's bridge" beginnt zuerst sehr ruhig in der Art von Anthony Phillips, darauf folgt ein immerzu ekstatischer werdendes Gitarrensolo von Andy Glass. Und gerade sein Gitarrenspiel ist es, was neue Akzente setzt. Ich habe Andy noch nie so heavy spielen hören. Man muss sich erst einmal daran gewöhnen, hat man das, kommt Begeisterung auf. Dass nach dem Ausscheiden von Marc Elton die Zuständigkeit für Geige und Keyboards auf vier Hände (Jenny Newman und Steve McDaniel) verteilt wurde, war eine gute Idee. Ein gewisser Folkanteil ist zwar noch vorhanden, aber nicht mehr so präsent. Gesänge von Emma Brown erfreulich wie gewohnt. Eine mehr als nette Zugabe ist eine DVD mit einem Mitschnitt eines kompletten Konzerts von 2009. Die Bildqualität ist nicht ganz optimal, aber bei dem sicher kleinen zur Verfügung stehenden Budget ansprechend und um Längen besser als beim Cropredy Set. Eigentlich sollte diese DVD sämtlichen mit Progressive Rock beschäftigten Konzertveranstaltern in die Hände gespielt werden. Das Prädikat Album des Jahres wäre nur in Gefahr, wenn Yesterdays dieses Jahr noch eine CD veröffentlichen.

Andreas Schütze



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