CD Kritik Progressive Newsletter Nr.68 (03/2010)

Soniq Theater - Unknown realities
(52:40, Privatpressung, 2009)

Jetzt hat es Alfred Mueller alias Soniq Theater also geschafft, das kleine Jubiläum: mit "Unknown realities" hat er sein mittlerweile zehntes Soloalbum auf CD-R veröffentlicht. Das allein verdient ja schon mal Respekt. Wer seine Alben mag, der freut sich auch zu Recht auf die Nummer Zehn, denn das Gebotene entspricht exakt den bisherigen Veröffentlichungen. Diesmal gibt es elf Songs zu hören, meist zwischen 3 und 6 Minuten lang, lediglich "Revealing a dream" fällt mit einer Laufzeit von etwas über 8 Minuten leicht aus dem Rahmen. Ein typisches Element des Muellerschen Soundkosmos sind hymnenhafte Keyboardflächen, die es natürlich auch hier wieder en masse auf die Ohren gibt, begleitet von programmierten Rhythmen. In den symphonischen Passagen weiß er meist zu überzeugen, in den flotten Teilen wirkt die Programmierung bisweilen etwas nervös-hektisch. Dieser Eindruck wiederholt sich von Album zu Album. Bei Titel Nummer 4 ("Cosmic angel") war ich mir eigentlich sicher, dies schon mal vorher von ihm gehört zu haben. Doch auf keinem anderen Soniq Theater Album ist dieser Song vertreten. Aber ich lag trotzdem richtig, denn dieser Song befindet sich auf dem Perry Rhodan-Konzeptwerk von Spyce, an dem Mueller ursprünglich auch wesentlich beteiligt war. Pickt man sich einen beliebigen Song aus dem Album heraus, so fällt die Beurteilung durchaus nicht schlecht aus, allerdings leidet das Werk unter einer gewissen Vorhersehbarkeit, was allerdings auch schon für vorangegangene ST-Alben galt. Insofern hat sich beim Jubiläumsalbum also nichts großartig verändert. Dem Fan wird gefallen, dass ihm die gewohnte Kost geboten wird, doch mit der Zeit wünscht sich der Rezensent mal ein paar mutige Schritte, weg vom Altbekannten, hin zu einfach mal völlig anders klingenden Nummern. Das muss zwar nicht unbedingt immer klappen mit den Neuerungen, aber man sollte es zumindest mal probieren. "Unknown realities" ist keineswegs schlechter als die Vorgänger, aber mit zunehmender Zahl an Alben wird der Wunsch immer klarer und deutlicher, von Soniq Theater auch mal andersartige Kompositionen hören zu wollen. Ich bin sicher, Alfred Mueller könnte das auch leisten. Wie immer beim Künstler direkt bestellbar: www.soniqtheater.de

Jürgen Meurer



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