CD Kritik Progressive Newsletter Nr.68 (03/2010)
Children Of Nova - The complexity of light
(33:17, Privatpressung, 2009)
Dass man es als Band geschafft hat, weiß man spätestens dann, wenn andere Gruppen der eigenen Stilistik folgen. Dass es Mars Volta in den letzten Jahren auf ihre Weise gelungen ist, einen ganz eigenen musikalischen Mikrokosmos zu kreieren, ist kein großes Geheimnis. Mit Children Of Nova haben sie recht offensichtlich eine weitere Band in ihren Bann gezogen bzw. sehr deutlich inspiriert. Sänger Teo (die Band verzichtet komplett auf ihre Nachnamen) jubiliert in fast gleicher Tonlage und gelegentlichen Höhen wie Cedric Bixler-Zavala, die gesamte Truppe schwankt zudem gekonnt zwischen Latin Rhythmen, wuchtigem Alternative Rock und progressiver-psychedelischer Wechselhaftigkeit. Doch obwohl sich der Vergleich zu Mars Volta sehr offensichtlich aufdrängt, so agieren Children Of Nova insgesamt gemäßigter, keinesfalls zu überdreht. Ihr Ansatz ist songorientierter und gleichzeitig auf gewisse Weise wesentlich glatt geschliffener. Man findet hier keine langatmigen Soundcollagen, ausladende Instrumentalpassagen oder Over-The-Top Attitüde, sondern alles wirkt fokussierter, wesentlich mehr auf den Punkt gebracht. "The complexity of light" ist zwar nur 33 Minuten lang, doch mit diesem Minialbum deutet sich bereits an, dass in diesen Amerikanern noch wesentlich mehr steckt. Sofern sich die Band etwas mehr von der eindeutigen Inspirationsquelle entfernt, stehen für den ersten Longplayer alle Zeichen ausgerichtet auf ein aktuelles, modernes Progalbum mit Potenzial. Der erste Schritt ist mit dieser EP bereits gelungen vorgezeichnet.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2010