CD Kritik Progressive Newsletter Nr.67 (12/2009)
Retsam Suriv - Exegesys
(68:34, Musea, 2009)
Den Namen einfach mal rückwärts umzudrehen ist ja keine ganz neue Idee. Und vor allem gibt es da im Progbereich ebenfalls originellere und wesentlich coolere klingende Ansätze, wie z.B. den Songtitel "Alucard" von Gentle Giant. Stilistisch sieht die Sache bei Retsam Suriv ähnlich aus, denn die Argentinier spielen sinfonischen Prog Metal bzw. härteren Neo Prog, der zwar solide oder ordentlich eingespielt wurde, jedoch etwas verhalten und spielerisch leicht rumpelig daherkommt. Sprich, die Übergänge passen nicht immer, wirken zu oft konstruiert und zudem ist das recht unvariable Schlagzeugspiel nicht gerade ein Ausbund von Dynamik. Dennoch gibt es einige positive Ansätze zu vermelden, da man nicht nur auf Power setzt, sondern mit einigen atmosphärische Passagen und vor allem fast bisweilen geschmackvollen neo-proggigen Keyboardläufen und euphorischen Gitarrensoli andere Schattierungen zur Geltung kommen. Trotzdem bleibt alles mehr in der zweiten, in schlechten Momenten in der dritten Prog-Liga verhaftet, auch wenn man sich vor allem zu Ende des Albums immer mehr steigert und zusätzlich die ausgezeichnete Sängerin Vilma Del Giorgio dem Album noch etwas mehr Kick verleiht.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009