CD Kritik Progressive Newsletter Nr.67 (12/2009)
Pain Of Salvation - Linoleum EP
(29:33, InsideOut, 2009)
Wenn Bands davon sprechen, sich neu zu definieren, einen Neuanfang zu wagen, hört man dies als Hörer dem endgültigen Resultat nicht unbedingt an, was sicherlich in der unterschiedlichen Wahrnehmung liegt. Die von Pain Of Salvation mit "Linoleum" initiierte zweite Phase der Historie ist jedoch ein wirklicher Schnitt, der wirklich eine überraschende Trendwende zu Tage fordert. Das fängt bereits mit dem Titelsong als Opener dieser EP an, die als Vorgeschmack des geplanten Doppelalbums "Road Salt" dienen soll. Die Schweden sind vom Sound her wesentlich direkter, erdiger geworden, der stilistische Ansatz ist weniger technisch, sondern mehr im 70er Rock verwurzelt, selbst der Gesang von Daniel Gildenlöw klingt mehr nach Alternative Rock, als bisher gewohnt. Würde nicht Pain Of Salvation drauf stehen, könnte man meinen, eine komplett andere Band zu hören. Verschwunden sind ebenso instrumentale Eskapaden, vielmehr steht der Song an sich im Vordergrund. Natürlich ist nicht alles anders, denn die Wurzeln liegen immer noch im harten Rock, bei kräftigen Riffs und selbstverständlich gehören atmosphärische Parts und Dynamikwechsel weiterhin zum Repertoire von Pain Of Salvation. Dennoch ist die mitunter an Grunge und aktuellen Alternative Rock erinnernde Herangehensweise, ein mutiger Schritt, etwas anderes auszuprobieren. Die Überraschung ist auf jeden Fall geglückt, denn dieses Minialbum lässt einen in gespannter Erwartungshaltung zurück und man kann der Band somit wirklich keinen Stillstand vorwerfen. Mal sehen, wie viele Fans den neuen, interessanten Weg mitgehen werden.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009