CD Kritik Progressive Newsletter Nr.67 (12/2009)

Odd Logic - Legends of Monta Part II
(73:27, Privatpressung, 2009)

Mit Odd Logic stellt sich hier ein amerikanisches Progmetal-Projekt vor, das im Jahre 2009 seine dritte Veröffentlichung heraus gebracht hat. Konzeptionell knüpft man am drei Jahre alten Vorgängeralbum an (das ich allerdings nicht kenne), da die CD den zweiten Teil der "Legends of Monta" vertont und das vorliegende Werk dann auch noch in Akt Nummer Drei und Vier unterteilt ist (mit 13 Szenen). Es riecht also nach einer klassischen Progmetal-Oper, wobei bei mir der Sättigungsgrad für solche Werke eigentlich schon erreicht ist, zumal ich auch kein Fan dieses Genres bin. Wie schon fast vermutet, bewegt sich die vorliegende Musik in Fahrwasser, wie sie mir vor allem von Arjen Lucassen bestens in Erinnerung sind. Allerdings ist bei "Legends of Monta - Part II" bezüglich der instrumentalen Inszenierung schon mal positiv zu erwähnen, dass der kompakte, abwechslungsreiche und zuweilen pompöse Sound von Sean Thompson alleine eingespielt wurde. Bei den Gesängen lässt er sich allerdings von acht zusätzlichen Musikern unterstützen, sodass die klassischen Trademarks einer Progmetal Oper geboten werden Schon beim ersten Hördurchgang musste ich zu meiner Überraschung feststellen, dass ich im Gegensatz zu meinen Befürchtungen glatt Spaß an der facettenreichen Progmetal-Darbietung hatte. Und unter Berücksichtigung, dass es sich hierbei eigentlich um ein Ein-Mann-Projekt handelt, gebührt Sean Thompson hoher Respekt. Bis auf die erkennbaren Schlagzeug-Programmierungen hört die Scheibe sich nach einer Bandeinspielung an. Die neun Sänger, die in der Geschichte zwölf verschiedene Personen verkörpern, tragen zur weiteren Güte und Vielfältigkeit der Klänge bei. Geschickt werden die Stimmungen und Rhythmen gewechselt, wobei Thompson ebenfalls einen gefälligen Mix aus harten Tonreigen, melodischen Klangbögen und sinfonischen Elementen bietet. Auch wenn man diese Art von Musik schon zigfach gehört hat, werde ich trotzdem von ihr angenehm unterhalten. Wer Spaß an den Tönen von Ayreon, Dream Theater oder Symphony X hat, könnte auch Gefallen an den Klangauszügen bei MySpace finden.

Wolfram Ehrhardt



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