CD Kritik Progressive Newsletter Nr.67 (12/2009)
Nattefrost - Tracks from the archive
(67:22, Syngate, 2009)
Hier geht es natürlich nicht um die norwegische Black Metal Truppe Nattefrost, sondern um einen dänischen Elektronik-Solokünstler namens Bjørn Jeppesen, der unter eben diesem Namen firmiert. Er hat bereits mehrere Alben veröffentlicht, davon allein drei auf Groove Unlimited. Außerdem ist er auf diversen Samplern zu hören. Und genau daher kannte ich diesen Namen bereits, denn Nattefrost war mir auf irgendeinem dieser Sampler positiv aufgefallen. Wie der Albumname schon sagt, wurden hier die Archive durchwühlt und entsprechendes Material ausgegraben. So enthält das vorliegende Album insgesamt 13 Titel, davon drei Live-Aufnahmen (u.a. eine 2008er Aufnahme aus Wuppertal), diverse Re-Mixe, Alternativversionen sowie auch drei bisher unveröffentlichte Nummern, so dass auch das Interesse des Nattefrost-Kenners, der bereits alle bisherigen Alben besitzt, geweckt sein könnte. Mit Berliner Schule oder symphonischer Elektronik Musik hat dies relativ wenig zu tun. Der Däne ist eher im Ambient-Bereich unterwegs. Die Stärken des Albums sind die abwechslungsreichen Sounds, gute, variable Rhythmusunterlegung und ein durchaus stimmungsvolles Gesamtbild, wobei mir speziell der Titel "Vejen til Asgard" gut gefällt. Den größten Teil übernimmt Jeppesen mit seinem Keyboardequipment, auf zwei Titeln wird auch eine elektrische Gitarre eingebunden, was in diesem Kontext auch recht gut rüberkommt. Ein weiterer erwähnenswerter Song ist "Hjertestop" mit guter Sängerin, die in Muttersprache singt - das ist durchaus edler Art Pop, der im Auslauf ein wenig an Kraftwerk erinnert. Interessante, flotte Scheibe.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2009