CD Kritik Progressive Newsletter Nr.67 (12/2009)

Majestic - Arrival
(77:30, Mals, 2009)

"Music is life, life is music" meint Jeff Hamel, ehemaliger Lead-Gitarrist der Detroiter Prog Metaller Osmium. Sein zweites Album, "Arrival", ist eine floydig beginnende Symphonic-Ambient-Story ohne besonders raffinierte Arrangements, die emotional ausgeprägt sind und ihre Melancholie haben, instrumental aber relativ nichts sagend, minimalistisch und eintönig klingen. Sängerin Jessica Rasche hat die ausgiebigen, im Booklet abgedruckten Lyrics der vier langen Songs eingesungen. Ihre nette, sichere Stimme erledigte die beinahe schlagerhaften Harmonien technisch einwandfrei. Jeff Hamel lässt aus seinen ambient-verträumten Harmonien leise eingemixte Metalgitarren aufsteigen, deren ausuferndes Spiel bisweilen in heftige Eskapaden mündet und dabei auch mal lauter wird. Vor allem der Titeltrack ist mit 36 Minuten viel zu lang (5 hätten gereicht). Der programmierte Rhythmus ist eine Katastrophe, was Klang und Variation bedeutet, wie überall auf dem Album, wo Rhythmus zu hören ist. Die Schlagzeugmaschine läuft heiß, kennt keinen zweiten Takt und nur wenige Breaks und ist klangtechnisch entsetzlich monoton und billig. Das überwiegend anheimelnde Album hat einige nett komponierten Motive, die jedoch fahl und simpel arrangiert sind. Klingt, als ging Enigma im Blechklangkleid in heavy Gefilde. Progressiv ist daran nichts und gar nichts. Der Sound ist möglicherweise für Kuschelrock-Liebhaber interessant.

Volkmar Mantei



© Progressive Newsletter 2009