CD Kritik Progressive Newsletter Nr.67 (12/2009)

Ixion - Garden of Eden
(56:03, Privatpressung, 2009)

Bereits ihr drittes Album legt die holländische Formation Ixion, hinter der sich vor allem Mastermind Jankees Braam versteckt, mit "Garden of Eden" vor. Und zum dritten Mal hat er sich an ein ausuferndes Konzeptwerk gewagt, wobei die Story diesmal in der nahen Zukunft spielt und ein Virus einen Großteil der Menschheit dahinrafft. Da stilistisch wiederum im gleichen Fahrwasser wie bei den Vorgängern herumgeschippert wird - nämlich sinfonisch-bombastischer Neo Prog - bekommt man genau das geboten, was man bei schubladenhaftem Denken angesichts der Kombination Neo Prog und Holland erwarten darf. Okay, Ixion sind eine Spur härter und abwechslungsreicher, es wird eben nicht nur auf Schönklang gesetzt, doch werden fast alle zu erwartenden Klischees von elegischen Gitarrensoli, verspielten Keyboardläufen und einer etwas zu bedeutungsschwangeren Geschichte souverän abgehakt. Ergänzend könnte man als weitere Kritikpunkte noch anführen, dass mitunter die Breaks etwas holprig daherkommen, nicht immer der rechte Druck erzeugt wird, der Gesang etwas zu pathetisch wirkt. Andererseits bekommen Freunde des Neo Progs hier eine durchaus ansprechende und ordentlich gemachte Produktion modernerer Prägung geboten. Man kann sich zwar nicht mit den ganz großen Namen des Genres messen, aber mit Liebe fürs Detail wurde hier nicht alles nur aus dem stilistischen Setzkasten zusammengeschludert. Gastmusiker an Cello, Violine, sowie ein inhaltlich, rockiger Ansatz sorgen für eine gute Balance aus ruhigen, melancholischen und ausufernden Parts. Daneben wissen auch einige Soloparts zu begeistern, wie zudem eine moderne Note für frischen Schwung sorgt. So darf ich am Ende mich auch mal selbst zitieren, denn passend lautet bereits beim letzten Ixion Review der letzte Satz: "Die einen werden es mögen, die anderen bekommen alle Vorurteile bestätigt."

Kristian Selm



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