CD Kritik Progressive Newsletter Nr.67 (12/2009)

Factory Of Dreams - A strange Utopia
(69:38, ProgRock Records, 2009)

Hugo Flores geht mit seinem Gothic Projekt Factory Of Dreams in die zweite Runde. Ganz wie vom Vorgänger „Poles” gewohnt, bedient er zusammen mit Sängerin Jessica Lehto auf „A strange Utopia” ebenso die Gothic / Prog Metal Schiene in Vollendung. Dass der Portugiese dabei alle Instrumente selbst bedient und vor allem der Rhythmus komplett programmiert ist, mag letztendlich reine Geschmackssache sein. Dass er jedoch mit seinem epischen Breitwandsound seine Ideen eher zukleistert, denn klanglich bereichert, ist der größte Schwachpunkt dieser opulenten komplett sinfonisch überladenen Produktion. „A strange Utopia“ setzt auf das Spannungsfeld aus harten Riffs und orchestraler Vollbedienung gepaart mit weiblichem, dramatischen, etwas opernhaften Gesang, wie man ihn in den letzten Jahren von diversen Gothic Metal Formationen zu hören bekam. Im Gegensatz zu den erfolgreicheren Chartstürmern wie z.B. Within Temptation oder Nightwish erkennt man bei Factory Of Dreams den Hang zu mehr Komplexität und progressiver Härte, aber auch leider den Mangel an wuchtigen Melodien, die anhaltend begeistern können. So wirkt dieses Album oftmals zu arg nach auf dem Reißbrett entworfenem Erfolgsrezept, ohne nachhaltige emotionale Tiefe und klangliche Abwechslung. Wer mehr auf den voluminösen Gothic Sound steht, mag dies sicherlich anders sehen.

Kristian Selm



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