CD Kritik Progressive Newsletter Nr.67 (12/2009)
Cloakwheel - This crooked path you've drawn
(35:07, Privatpressung, 2008)
Nachzügler: Die Aufnahme dieser jetzt via Just For Kicks auch bei uns vertriebenen Debüt-EP reicht bis ins Jahr 2007 zurück. Auf dem hier vorgezeichneten Buckelpfad begegnen uns genretypisch-treibende Rhythmen, prächtiges Gitarrenfeuerwerk zwischen Sperrfeuer und romantischer Kerzenillumination, strahlender Leadgesang von Marcus "Dank" Luscombe (dito Sänger von Vengince, wo er weiterhin sowohl grunzt wie strahlt!) sowie genreuntypisch gelungene mehrstimmige Backing Vocals. Auch wenn Cloakwheel selbst dies im Booklet als "Choral Aahs" veralbern, rutscht das in ihren besten Momenten in die Solitude Aeturnus-Ecke. Generell aber ist die Musik dieser Bay Area-Combo deutlich positiver und energiegeladener als diese Referenz. Der wie angedeutet durchgehend starke, dabei aber recht getragene Gesang bildet einen attraktiven Kontrast zu den aufpeitschenden Bass- und Schlagwerk-Spuren sowie der echte Könnerhände verratenden Gitarristik. Beispielsweise "House of cards" gibt ein schönes Beispiel dafür, wie Tapping-Sequenzen auch mal songdienlich und fast ohne peinlichen Beigeschmack eingesetzt werden können. Ein Herz für Old School Proggies zeigen Cloakwheel mit der abschließenden, gemeinsam auf über zehn Minuten kommenden Trilogie "Dreams of falling" (kennen wir die nicht alle), die von Kraftwerk-artigen Sounds (Phase I: sphärisches Geblubber und Vocoder) über Alternative Rock-Anklänge (Phase II) bis hin zu Mathrock-artigem Geriffe (Intro zu Phase III) die beeindruckende Bandbreite dieser Band auffächert. Empfehlenswerte EP, die für 9,99 US-Dollar u.a. bei CD-Baby erhältlich ist.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2009