CD Kritik Progressive Newsletter Nr.67 (12/2009)

Cidulator - Torsional moments
(32:43, Privatpressung, 2009)

Auf seinem mittlerweile 19ten(!) Soloalbum (alle übrigens erhältlich auf der Homepage des Musikers, sowie zusätzlich diverse kostenlose Downloads) widmet sich Dominik Jansen a.k.a. Cidulator "32:43 Minuten elektronischem, progressiven, sinfonischen, instrumentalen Space Rock". Zwar ist die eigene Stilistik Palette mit Einflüssen aus ganz anderen Genres von Blues, Glam Rock, Punk, Reggae bis Disco sehr weit gefasst, doch herrschen auf diesem Album eindeutig die zuerst beschriebenen Stilistiken vor. Es wechseln sich Mellotron-Akkorde, sanfte Synthie-Spielereien mit psychedelisch verfremdeten Gitarrensoli ab, ebenso finden elektronische Klangexperimente mehrfach Einzug. Mitunter gelingen recht ansprechende Songfragmente, doch merkt man der Heimarbeit im Alleingang leider des Öfteren an, dass hier vielleicht die Ergänzung von weiteren Musikern den Kompositionen mehr ordnende Struktur geben würde. Nicht nur durch den programmierten Rhythmus wirkt der Unterbau recht steril, ebenso verliert sich das zentrale Stück dieses Minialbums nach gelungenem, spannendem Beginn zwischenzeitlich in leichte Orientierungslosigkeit. Trotzdem lassen einzelne Teile immer wieder durchaus interessante, etwas Krautrock bzw. leicht crimsonesk geprägte Ansätze erkennen. Vielleicht trägt ja die Suche nach passenden Mitmusikern eines Tages Früchte, um hier aus dem vorhandenen Potenzial doch noch mehr herauszuholen.

Kristian Selm



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