CD Kritik Progressive Newsletter Nr.67 (12/2009)
UKZ - Radiation
(21:15, Globe Media Arts, 2009)
Die unendliche Geschichte von der Quasi-Wiederbelegung von U.K. geht in die nächste Runde. Nachdem vor diversen Jahren Eddie Jobson bereits ein neues U.K. Album mit John Wetton und Bill Bruford angekündigt hatte und er sogar mit John Wetton zusammen einige Tracks aufnahm, schienen die Künstler dann doch irgendwie nicht einer Meinung zu sein. Die Gesangsspuren wurden wieder gelöscht und Eddie Jobson verwendete seine musikalischen Ideen an anderer Stelle. Mit UKZ wagt er so etwas wie einen Neubeginn und hat um sich u.a. solch illustre international aktive Mitmusiker wie Trey Gunn (ex-King Crimson) und Marco Minnemann (Freaky Fukin' Weirdoz, H-Blockx) geschart und damit eine Art virtuelle "Supergroup" aufgebaut. Herausgekommen ist im ersten Schritt lediglich eine etwas über 21-minütige EP, die eher nach modernen King Crimson, denn nach einer echten Fortsetzung von U.K. klingt. Doch scheint gerade die moderne Vertracktheit, das Spiel mit harter Elektronik und trockenen Beats auf der einen, sowie sphärischen, ambient-artigen Parts, sowie weichen Melodien auf der anderen Seite, trotzdem so etwas wie eine Fortführung der Ideen von Eddie Jobson von Früher in die Jetztzeit zu sein. Ganz selten scheint nämlich doch die Verbundenheit zur Vergangenheit durch (wie z.B. einige viel zu seltene, verfremdete Violinenparts), dennoch bekommen seine Mitstreiter recht viel Raum für die eigene Ausgestaltung eingeräumt. Zwar sind die vier Tracks nur eine Andeutung, wohin die Reise wohl gehen mag, doch immerhin ist das Ganze so interessant und spannend gestaltet, dass man gerne auf eine Fortsetzung hofft. Doch irgendwie scheint Eddie Jobson seiner Neuorientierung nicht ganz zu trauen, denn seit kurzer Zeit ist die Wiederbelebung von U.K. mit John Wetton und eine Tour beschlossene Sache. Mal abwarten, wie es weitergeht.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2009