CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)

Mindflower - Little enchanted void
(79:47, Musea, 2009)

Die italienischen Mindflower wurden 1994 von dem Triumvirat Fabio Antonelli (Gitarre und Piano), Gian Fabrizio Defacqz (Tastaturen und Leadgesang) sowie Alberto Callegari (Bass) gegründet. Über das französische Label Musea veröffentlichen sie mit "Little enchanted void" ihr inzwischen drittes Album und lassen sich dabei wieder von einigen Gastmusikern (unter anderem an Schlagzeug, Violine, Oboe oder Cello) unterstützen. Die nachzulesenden Vergleiche im Internet zu ihren bisherigen Outputs mit den sophisticated orientierten Melodien von Anthony Phillips oder Steve Hackett sind auch auf der aktuellen Scheibe angebracht. Die insgesamt 26 Tracks strahlen keine lauten, hektischen oder atonalen Klangstrukturen aus, sondern bewegen sich überwiegend in leisen und melodischen Bahnen. Der englischsprachige Gesang wird in einem angenehmen Timbre intoniert und weckt bei mir auch schon mal Erinnerungen an Peter Gabriel. Zufälligerweise stelle ich bei der weiteren Recherche zur CD fest, dass die Aufnahmen unter anderem in Peter Gabriels "Real World Studios" aufgenommen und anschließend in den legendären "Abbey Road Studios" gemastered wurden. Musikalisch wird durch die Bereicherung der klassisch inspirierten Gastmusiker eine größere Note Chamber Prog erzeugt, die sich ebenfalls den behutsamen und leisen Tönen anpasst. Somit sind auf "Little enchanted void" wenige komplexe oder rockigen Töne vorzufinden, sondern hauptsächlich entspannte und leise Klangräume, die nach mehreren Hördurchgängen ihren Reiz entwickeln können.

Wolfram Ehrhardt



© Progressive Newsletter 2009