CD Kritik Progressive Newsletter Nr.66 (09/2009)

Karda Estra - Weird tales
(42:50, Cyclops, 2009)

Die klassisch inspirierten Progger mit Gothic-Touch aus dem Südwesten Großbritanniens bringen seit ihrer 27-minütigen Debütscheibe "A winter in summertime" im Jahre 1998 mit "Weird tales" ihre zwölfte Veröffentlichung heraus. Der Kopf von Karda Estra, Multiinstrumentalist Richard Wileman, schart wieder ein illustres achtköpfiges Miniorchester um sich, sodass unter anderem Klänge von Flöte, Oboe, Violine, Klarinette oder Tuba zu vernehmen sind. Insofern hört man auf der 2009er Veröffentlichung eindeutig dem Chamber Prog zugehörige Kompositionen, wobei für mich die Anteile des sinfonischen Progs sowie der elektronischen Klangwelten auf der Strecke bleiben. Irgendwie dominiert die klassisch ausgerichtete Kompositionsgüte so stark, dass mir zuweilen Zweifel kommen, ob es sich hier überhaupt noch um Progmusik handelt. Hin und wieder erinnern die Töne von "Weird tales" auch schon mal an Soundtrackmusik, wobei mich die Klangreigen einfach nicht packen wollen. Insgesamt sind die acht Stücke zwischen gut vier und acht Minuten Laufzeit sehr ruhig interpretiert und lassen Spannung vermissen. Da progressive Klangreigen ebenfalls kaum vorhanden sind, kann die aktuelle Karda Estra CD bei mir nicht richtig punkten.

Wolfram Ehrhardt



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